Jenes intuitive, zweckfreie Tun
Körperertüchtigung, Galerie Fiebach & Minninger, Köln, 7.1. - 4.3.2000
Barbara Foerster, Kunstforum International, Bd. 150, April-Juni 2000
[…]Hier wird unter dem Titel „Körperertüchtigung“ eine von Michael Kaue kuratierte Team-Arbeit des dreifachen Skateboardweltmeisters Mark Gonzales mit den Künstlern Johannes Wohnseifer und DAG präsentiert.
[…]Die Malerei des dritten Teammitglieds DAG, teilt unter dem Titel „Temporary Fine Art“ nur einen Aspekt mit Sport und zwar die – wie er es nennt – „Umschlagsgeschwindigkeit“. DAG malt täglich an mehreren Bildern gleichzeitig und recycelt Formen aus Werbung und Design: Heraus kommen zwar Festschreibungen auf Leinwand, die jedoch – wie der Titel formuliert – der Kurzlebigkeit des Kunstmarktes Rechnung tragen und auf jeden inhaltlichen Bezug verzichten.
Während Gonzales den Skateboard-Sport, der sich mittlwerweile vom subkulturellen Jugendsport zum gewinnträchtigen Medienereignis entwickelt hat, in seinen poetischen Performances zur Kunst erhebt, raubt DAG der Kunst durch Aneignung der sportspezifischen Schnelligkeit in seinen Bildern gerade diese Erhabenheit.
Michael Kaue nennt die Gemeinsamkeit „Körperertüchtigung“, „Kant nennt sie Spieltrieb“.